USA > Indiana > Marion County > Indianapolis > Historical sketch of the German-English Independent School of Indianapolis, "our old school," > Part 8
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Naturgemaess fragte der Auswanderer, ob sein Reisegefaehrte auch die Deutsch-Englische Schule jener Stadt kenne und was das fuer eine Anstalt sei?
"O, die Deutsch-Englische Schule ist ein vorzuegliches Institut, das von der Jugend des gebildeten Deutschtums besucht wird und finanziell glaenzend fundiert ist. Die Schule hat, glaube ich, acht Klassen, und das Schulgebaeude ist kein dunk- ler alter Kasten, sondern ein neuer dreistoeckiger Bau mit einer monumentalen
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Marmorfacade. Sie koennen sich Glueck wuenschen, dass Sie an dieser Anstalt un- terrichten werden."
Etwa drei Wochen spaeter hielt Wilhelm Mueller-diesen nicht ungewoenli- chen Namen, fuehrte der junge Lehrer-an einem rauhen und kalten Maerzmorgen seinen Einzug in Indianapolis. Nicht ohne Schwierigkeiten fand er seinen Weg nach der "Office" des Squires Coulon, stellte sich diesem in optima forma vor, wurde freundlich begruesst und dann von einem jungen Mann in die Wohnung des Herrn Ritzinger geleitet. Die Tochter des Hauses kam ihm aufs freundlichste entgegen. Einige Minuten spaeter-es war etwas vor zwoelf-erschien auch Theodor Dingeldey, sein kuenftiger Kollege, wie die uebrigen Mitglieder der Familie Ritzinger, alle liebenswuerdig und entgegenkommend. Dann begab man sich in das Speisezimmer, und bei einem trefflichen Mahl, das eine anregende Unterhaltung belebte, taute der Neuankoemmling bald auf.
Nach dem Essen fuehrte Dingeldey den kuenftigen Berufsgenossen durch einen Teil der Stadt. Von der Washington Strasse bog er ab, nach wenigen Schrit- ten machte er in einer Seitenstrasse vor einem hoechst bescheidenen rauhen Back- steinbau halt, der im unteren Stock ein Fenster und eine Tuere, im obern zwei Fen- ster zeigte.
Mueller blickte seinen Fuehrer befremdet und fragend an. Als letzter er- klaerte: "Dies ist unser Schule," bemaechtigte sich seiner eine grosse Ent- taeuschung. Diese wurde nicht geringer als er im Innern zwei unfreundliche kahle Raeume, und hinter dem Hauptbau in einer Art von Bretterschuppen ein weiteres Zimmer erblickte. Das war alles, was von dem Bild des monumentalen Gebaeudes mit der Marmorfacade uebrig blieb. Wenn die anderen hochgespannten Erwartun- gen, mit denen der Neuankoemmling Indianapolis betreten hatte, in gleicher Weise in nuechternster Wirklichkeit zerfliessen sollten, dann hatte er keinen Grund sich sei- nes Kommens zu freuen.
Gluecklicherweise war dies nicht der Fall. Schon am Abend wurde die Ver- teilung der Arbeit besprochen. Dingeldey zeigte sich sehr entgegenkommend und ueberliess Mueller die sprachlichen Faecher und Anschauungsunterricht, waehrend er Rechnen, Geographie und Singen uebernahm. Es sei hier gleich bemerkt, dass Dingeldey ein gewiegter Methodiker war, der seinen Unterricht jedem Verstaendnis anzubequemen wusste, zur rechten Zeit das Gelernte und Erlernte zusammenfasste und besonders im Rechnen die besten Ergebnisse erzielte.
An einem Abend der ersten Woche fand auch in dem Buero irgend eines Mit- gliedes eine Vorstandssitzung statt, in welcher Mueller vorgestellt wurde. In seiner frueheren Stellung stand er unter einem beruflichen Leiter, der im Ganzen wohlwol- lend aber doch etwas buerokratisch zugeknoepft war. Es war ihm deshalb hoch interessant die Mitglieder des Vorstandes kennen zu lernen, den Praesidenten Adolf Seidensticker, dann Hermann Lieber, Clemens Vonnegut, Alexander Metzger, Fer- ling, Albert Reissner, Zschech und Wilhelm Kothe, Maenner, die ausser dem rechts- kundigen Praesidenten, verschiedenen Industrien angehoerten, oder Geschaefte be- trieben, aber dessenungeachtet die Aufgaben einer deutsch-amerikanischen Schule
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Women Who Aided the School
BERTHA CHRISTMAN BECK.
CHARLOTTE SCHMIDT HAUEISEN.
EMELIE PFAEFFLIN SCHMID.
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Women Who Aided the School
AUGUSTA RENTSCH SEVERIN.
FRIEDERICKA WERBE-WERBE.
MARGARET MARY KRAUSE DIETRICHS.
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unter weiten Gesichtspunkten erfassten und sie mit vielem Verstaendnis und opfer- williger Hingabe zu verwirklichen suchten.
Nun wurde fleissig auf der Grundlage weiter gebaut. Unter den Lehrerin- nen, die sich den Bestrebungen der Schule am meisten anbequemten und Tuechtiges leisteten, verdienen vor allem Miss Annie S. Wate, und spaeter Miss Kate Berran genannt zu werden. Die erstere suchte auch mit Eltern und Schuelern in naehere Fuehlung zu treten, indem sie mit Eifer Deutsch studierte.
Das Indianapolis jener Zeit bot dem aus einer kleinen deutschen Residenz Ein- gewanderten ein eigenartiges und nicht gerade anziehendes Bild dar. Der suedliche Stadtteil war in seinen aeussersten Gebieten noch hie und da "Busch." Die Ge- schaeftsstrassen, selbst die Hauptverkehrsader, unfertig, neben einzelnen an- spruchsvollen Geschaeftsgebaeuden, unschoene Laeden, ja hie und da noch eine Bret- terbude, oder leere Bauplaetze, die nicht allzu reinlich aussahen. Nur das noerdliche Stadtviertel mit den schmucken meist aus Holz erbauten Wohnhaeusern und Cot- tages inmitten wohlgepflegter Vorgaerten gewaehrte ein freundliches Bild.
Auch die Umgegend der Stadt war eintoenig und wenig anziehend und liess schmerzlich eine Gelegenheit zu sonntaeglichen Streifereien ueber Berg und Thal, durch Feld und Wald, vermissen.
Fuer diese Genuesse musste man Ersatz im Familienverkehr suchen und dieser war ueberaus ungezwungen und von herzlicher Art. Ebenso entwickelte sich ein reges Vereinsleben. Die Juenger Jahn's uebten ihre kraeftigende Kunst, der Schuetzenverein handhabte die Buechse an einem geeigneten Platz und der Indian- apolis Maennerchor pflegte unter Kantmann's und spaeter unter Weegmann's Lei- tung eifrig und mit Erfolg der Musik. Fast an jedem Sonntag fuehrte die starke Einwanderung demselben ein neues sangfrohes Mitglied zu, unter diesen Max Drach, der sich spaeter als Architekt in anderen Staedten einen Namen machte, August Kuhn, der an der Entwickelung der Stadt regsten Anteil nahm. Dingeldey war gleichfalls Mitglied und fuehrte auch seinen neuen Kollegen ein.
Man feierte den vierten Juli, den ersten nach dem Buergerkrieg. Alle deut- schen Vereine beschlossen, denselben wuerdig zu begehen und einen grossen Fest- zug zu veranstalten. Jeder Verein sollte einen Wagen ausruesten, der in irgend einer Weise die besonderen Ziele der Gesellschaft zur Anschauung zu bringen hatte. Max Drach und Wilhelm Mueller wurden beauftragt dies fuer den Maennerchor zu tun. Man traute ihnen kuenstlerische Ideen zu und sie waren entschlossen, dieses Vertrauen glaenzend zu rechtfertigen. Drach liess den Wagen bauen und aus- schmuecken. Mueller wollte die Geschichte des Gesangs illustriren und zwar durch die allegorischen Gestalten des Druidengesangs, des Helden-, Liebes- und Volks- lieds, wie des Maennerchors und Kunstgesangs, die ueberragt von einer stolzen Co- lumbia auf aufsteigenden Stufen stehen sollten. Die beiden Mitglieder des aus- fuehrenden Ausschusses begnuegten sich jedoch nicht damit ihre Ideen auszu- fuehren, sie wollten auch bei der Darstellung mittun. So stand Drach als ehr- wuerdiger Druide im wallenden weissen Gewande und langem Barte wuerdevoll ne- ben Columbia und Mueller als Troubadour im spanischen Kostuem, mit Barett, Rad- mantel und in Tricots dem Liebeslied gegenueber auf dem Wagen als dieser im Zug
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die Hauptstrassen der von einer dichten Menge angefuellten Stadt durchfuhr. Die letztere hatte auch nicht die blasseste Ahnung was die Gestalten vorstellen sollten und mochten wohl glauben, es handle sich um die Reklame fuer eine Kunstreiter und Akrobatenbande, die spaeter auf dem Picnic-Platz ihre Vorstellung geben wollte. Auch der Schulverein war selbstverstaendlich bei dem Zuge und es erregte nicht das mindeste Befremden, dass der juengste Lehrer als Statist in demselben mitwirkte und sich spaeter auf dem Festplatz im Kostuem unter die Menge mischte, mit sei- nen Schuelern plauderte und die Gastfreundschaft der Eltern in Anspruch nahm. Am naechsten Morgen stand Mueller wieder wie gewoehnlich auf seinem Posten in der Schule und der Unterricht nahm ohne die mindeste Stoerung seinen Verlauf. Dieser Vorfall, der unter deutschen Verhaeltnissen ganz und gar undenkbar waere, zeigt wie naiv, aber auch wie gesund der Sinn der damaliger Bevoelkerung war. Wenn ein Mann, der sich in seinem Berufe strebsam erwies, an der Befriedigung einer harmlosen menschlichen Eitelkeit Gefallen fand, so war das seine Sache, die anderen sahen darueber mit duldsamer Gelassenheit hinweg.
An der Feier des Nationalfestes im Jahre 1867 nahm Mueller aber in hervor- ragender Weise teil. Er hatte sich mittlerweile im Maennerchor als Gelegenheits- redner betaetigt, bei einem Fest-Kommers zu Ehren Freiligrat's das Lob des neue- ren deutschen Dichters verkuendet und wurde auserlesen, die Festrede zu halten. Er tat dies vor einer nach tausenden zaehlenden Menge. Das Goethesche Wort "Der Vortrag ist des Redners Glueck," hatte er sich wohl gemerkt. So sprach er mit droehnendem Organ, mit der ganzen kecken Unverfrorenheit aber auch mit der Begeisterung der Jugend und durfte mit seinem Erfolge wohl zufrieden sein.
Die Schule hatte mittlerweile an Boden und an Schuelerzahl gewonnen. Louis R. Klemm aus Duesseldorf, trat als weitere Kraft und als tuechtiger und sehr strebsamer Lehrer ein. Er uebernahm nun die sprachlichen Faecher, waehrend Mueller in der neu gebildeten oberen Klasse Geschichte, Naturge- schichte, elementare Physik und Zeichnen unterrichtete. Dingeldey machte die Schueler mit der amerikanischen Geschichte vertraut, steigerte seine Ziele im Rech- nen und gab mit besonderer Liebe einen rationellen Gesangsunterricht. Es war eine helle Freude die Oberklasse ihre deutschen Lieder singen zu hoeren, und ohne den Stimmen den geringsten Zwang anzutun, wusste Dingeldey eine gewaltige Wir- kung zu erzielen.
Klemm beschraenkte seine Bestrebungen im Interesse der Jugendbildung nicht auf die Schule. Er veroeffentlichte im "Telegraph" und anderen Blaettern Aufsaetze ueber Erziehungsfragen und begann so seine literarisch-paedagogische Thaetigkeit, fuer die er spaeter als Specialist des Bureau of Education in Wash- ington ein geeignetes Feld finden sollte, waehrend Mueller seine ersten dichteri- schen Versuche in der in Cincinnati erscheinenden "Zukunft" und im "Belletristi- schen Journal" erscheinen liess.
Die urspruenglichen Raeume der Schule hatten sich laengst zu klein erwie- sen, um die wachsende Schuelerzahl zu beherbergen und den Bestrebungen der Schule zu dienen. So wurde eine Erweiterung geplant und erfolgreich ausgefuehrt und bald erhob sich an der Maryland Strasse ein stattlicher dreistoeckiger Bau,
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Women Who Aided the School
EMILIE P. F. HARTRODT REISSNER.
MARY BORST MAYER.
JOHANNA BRAEUCHLE JOSE.
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Women Who Aided the School
WILHELMINA SICHTING JOHN.
JOHANNA SICHTING FRANK.
EMILIE MARIE HERRMANN GROBE.
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Women Who Aided the School
ELIZABETH YUNCK STEFFENS.
ANNA CATHERINE LUBBE STURM.
KATHERINA YUNCK KOSTER.
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Women Who Aided the School
BERTHA GALL RUSH.
LOUISE RUSCHHAUPT GALL.
WILHELMINE FRITSCHE KOEHNE.
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der, wenn auch die Marmorfacade mangelte, doch ein wuerdiges Heim fuer die Zwecke der Anstalt darbot. Bei der Einweihung des Neubaues hielt Adolph Seidensticker eine bedeutungsvolle Rede. "Wenn der Wanderer einen Berg bestiegen hat," so begann er, "pflegt er gewoenlich den Weg zu ueberblicken, den er zurueckgelegt hat." Und nun zeigte er, wie die Schule ihr Wirken unter engen Verhaeltnissen mit den bescheidensten Mitteln begonnen und sich allmaehlich zu ihrer damaligen Gestaltung emporgearbeitet hatte. Er eroertete ihre Ziele. Sie wollte, so fuehrte er aus, die Schueler zu wahrhaft freien Menschen erziehen, der Jugend neben der Landessprache auch die Kenntniss des Deutschen uebermitteln, sie ausser den Elementarfaechern auch mit den Anfangsgruenden der Naturkunde bekannt machen und ihr durch einen Einblick in die Geschichte der Vergangenheit das Verstaendniss der Gegenwart und ihre bewegenden Fragen erschliessen.
Und die Schule war redlich bemueht, dieses Ziel zu erreichen. Ihre Bestre- bungen fanden in Fachkreisen bereitwillige Anerkennung. So war Prof. Shortridge, der Superintendent der oeffentlichen Schulen, fast immer zugegen und zoegerte nicht zu gestehen, dass er manche Anregung empfangen habe.
Die Lehrer der Schule waren in jener Zeit Mitglieder des deutsch-amerikani- schen Lehrerbundes. Zwei derselben, Klemm und Mueller, vertraten spaeter den Bund als Pruefungskommissaere bei den Pruefungen des deutsch-amerikanischen Seminars in Milwaukee. Die Schule trat in Verbindung mit den Schwesteranstal- ten in Detroit, Milwaukee, Louisville u. a. Orten, die sich damals alle grosser Bluete erfreuten.
Mitglieder des Schulvorstandes waren es auch, die sich um die Einfuehrung des deutschen Unterrichts in den oeffentlichen Schulen der Stadt erfolgreich be- muehten. Damit hatten sie dem Deutschtum von Indianapolis einen grossen Dienst geleistet, allein auch zur Herbeifuehrung der Bedingungen beigetragen, die zum Niedergange der Deutsch-Englischen Schule fuehrten, denn mit der Gelegenheit ihren Kindern eine Kenntniss des Deutschen, wenn auch in bescheidenem Masse, in den oeffentlichen Schulen zu verschaffen, hoerte fuer manche Eltern die Veranlas- sung auf, eine Privatanstalt zu benutzen.
Nach dem Abgang Klemm's, der eine Stellung an der Deutsch-Englischen Schule in Detroit antrat, wurde Wilhelm Keilmann fuer die Schule ver- pflichtet. Er wirkte jedoch nur ein Jahr an der Anstalt. Seine ausgesprochene musikalische und literarische Befaehigung veranlasste ihn, sich zuerst den Musik- unterricht und spaeter die Journalistik zum Beruf zu erwaehlen. Er war Mitarbei- ter des "Telegraph," uebernahm dann die Schriftleitung einer Evansviller und spae- ter einer Buffaloer Zeitung und griff auch als Redner waehrend verschiedener Wahlcampagnen in's politische Leben ein. Er schrieb auch eine epische Dichtung "Palla Toa" die farbenpraechtige Bilder des Lebens der Peruaner enthaelt und in der er versuchte, verschiedene bei diesem Volke bestehenden Anschauungen und Gebraeuchen einen tieferen religioesen Sinn zu geben. Spaeter siedelte er wieder nach Deutschland ueber, nahm an einem Blatte in Dux tapfer an dem Kampfe der boehmischen Deutschen gegen das Slaventum Anteil und schied in dieser Stellung im Jahre 1901 aus dem Leben
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Dingeldey verliess die Schule im Jahre 1870, um die Leitung des deutschen Unterrichts an der staedtischen Hochschule zu uebernehmen, eine Stellung, die er mehrere Jahre mit Erfolg bekleidete.
Mueller war durch seine literarischen Arbeiten mit Cincinnatier Deutschen, darunter verschiedenen Mitgliedern des Schulrats bekannt geworden. Einer Auf- munterung derselben folgend, machte er sein Examen als deutscher Oberlehrer, wurde im Fruehling des Jahres 1870 als solcher an die zwanzigste Districtschule jener Stadt berufen und bald darauf mit der gleichen Stellung an der Intermediat- schule der Stadt betraut. Nach einiger Zeit trat er in das englische Department der staedtischen Schulen ueber und wurde zur Leitung der fuenfzehnten District- schule berufen, an welcher er bis zum Jahre 1886 verblieb. Hierauf uebernahm er die Redaktion des New Yorker "Puck." In Folge einer schweren Erkrankung sah er sich jedoch genoethigt seine Stellung niederzulegen und vermochte erst nach drei Jahren wieder beruflich zu wirken, zunaechst als Director der neunzehn- ten Ward Schule in New York und dann bis zum Eingehen des deutschen "Puck's" als Schriftleiter jenes Blattes. Seitdem lebt er abwechselnd in der alten und neuen Welt. Von seinen literarischen Arbeiten seien genannt: eine Sammlung von Ge- dichten, die Satire "Schabinde," das Opernbuch "Kenilworth," eine biographische Skizze Franklin's, ein mit Robert Mezger gemeinschaftlich herausgegebenes Lese- buch "Kreuz und Quer durch deutsche Lande," eine Schrift ueber das amerikanische Erziehungswesen," eine weitere ueber "das religioese Leben in Amerika." Ueber die- ses Buch sagt das literarische "Echo," Berlin: "In der Tat steht das Buch Wil- helm Mueller's durch seine vollkommene Beherrschung des ueberwaeltigend reichen Materials und seine sachliche und unparteiische Darstellung des Stoffes bis jetzt einzig da und der Verfasser ist ein unabhaengiger Denker, der weitsichtig genug ist, Einzelnerscheinungen im Zusammenhang mit dem Ganzen zu sehen und dieses Ganze als unvermeidliches Produkt natuerlicher Entwicklung."
Im Jahre 1901 wohnte Mueller in Karlsruhe. Eines Tages besuchten ihm zwei Herren und stellten sich ihm als fruehere Schueler aus Indianapolis vor. Es waren Bernhard Vonnegut und George Kothe, und ersterer fuehrte ihm dann auch seine Frau, eine geborene Schnull, gleichfalls eine fruehere Schuelerin, zu. Und nun wurden Erinnerungen aus vergangener Zeit aufgefrischt und die Jahre seines ersten Wirkens in Amerika, die bei dem vielgewanderten fast in Vergessenheit geraten waren, traten in kraeftigster Wirklichkeit wieder vor sein geistiges Auge.
Noch einmal war es Mueller vergoennt, Indianapolis zu betreten. Im Jahre 1902 hielt er im Deutschen Haus einen Vortrag ueber die Entwicklung der neuen deutschen Kunst. Nach demselben wollte er sich wieder entfernen. Da nahm ihn Bernhard Vonnegut in den Vorraum and hier standen eine ganze Anzahl Maenner und Frauen Spalier-lauter fruehere Schueler und Schuelerinnen. Der Gast musste durch die Reihen wandern, allen gut amerikanisch die "Hand schuetteln." Und das freundliche Laecheln und die glaenzenden Blicke, die ihn begruessten, waren eine Er- fahrung, wie sie einem Lehrer nicht allzu oft zu Teil wird, und die ihm eine groessere Genugtuung gewaehrte, als mancher laute Erfolg, den er im Leben errungen hatte.
Die Verbesserung des oeffentlichen Schulsystems hatte das Eingehen vieler
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FRIEDERICKA MARIA SCHMID DIETZ.
,
HENRIETTE GRAEBENITZ STECHHAN.
ANNA B. FRIESS ZSCHECH.
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SOPHIE ANDRÉ LIEBER.
LOUISA STIEGLITZ MUELLER.
KATHERINA WOERNER FERTIG.
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Privatanstalten zur Folge. Nach Einfuehrung des deutschen Unterrichts in den Freischulen, schlossen die meisten der unter dem Einfluss der Achtundvierziger gegruendeten Anstalten, auch die Deutsch-Englische Schule in Indianapolis, ihre Pforten.
Sie haben in Staedten wie Detroit, Louisville und Indianapolis nicht nur eine Generation von tuechtigen, gemeinsinnigen Maennern und Frauen herangebildet, sondern auch anregend und befruchtend auf die Entwicklung des Unterrichtswe- sens jener Staedte eingewirkt und damit ihre Mission erfuellt. Und wenn diese em- sige Kulturarbeit in der amerikanischen Erziehungsgeschichte uebergangen wird, so soll sie wenigstens in diesen Blaettern dem Deutschtum der Stadt in gebuehren- der Weise in Erinnerung gebracht und ihr ernstes Streben nach Verdienst gewuer- digt werden."
WILHELM MUELLER.
The record of the meeting of September refers to Oberlehrer Tschentscher, but there is no record of his appointment prior to this.
The record of September 22, 1872, refers to teacher Lehnert, although there is no previous record of his appointment or service.
The annual meeting of September 27, 1872, elected the following officers:
President-Clemens Vonnegut.
Secretary-Nicolaus Jose.
Treasurer-William Haueisen.
Bookkeeper-John F. Mayer.
Trustees-Henry Schnull, Hermann Lieber, Jacob Becker, Theodore Meyer and Louis Lang.
These gentlemen, comprising the new Vorstand, and the old Vorstand to-wit: J. Metzger, G. Ferling, W. Kothe and Fred. Schmid met at this date.
On October 13, 1872, the Vorstand began to lay plans for the establishment of a "Real-Klasse." It was decided to elicit the interest of the public in general.
On December 22, 1872, the Vorstand resolved to permit Arthur Mueller to attend chemistry class for $2.00 monthly.
At the December meeting it developed that certain members were in arrears with their dues.
To counteract the loss of old members it was resolved to ask the following persons to become enrolled: Messrs. Ferdinand Dietz, Fred. Fahnley, Albert Gall, William Haerle, Charles F. Hahn, W. Koerner, J. H. Kevers, Adolph Metzner, Charles J. Kuhn, Charles Gauss, Henry Reese, J. B. Ritzinger, Henry Severin, Charles Soehner, J. George Stilz and Charles Post.
Mr. Golden, the writing teacher, by resolve of the Vorstand, on February 9, 1873, was to be retained until June 15, 1873.
On May 30, 1873, the Vorstand decided to admit the children of the deceased Charles Hunt to the school free of charge.
It appears that some of the men teachers were giving private lessons away from school, or officiated as directors of musical societies; Mr. Knodel was the di- rector of the "Harmonie" and Mr. Bopp of the "Lyra,' which it appears was not to the liking of some of the Vorstand.
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On July 9, 1873, the Vorstand received the signed contract of teacher Ping- pank, who was to succeed teacher Bopp.
The services of Mr. Wm. C. Golden as writing teacher were dispensed with.
On August 21, 1873, Mr. Tschentscher reported the attendance at 216.
The annual meeting of September 26, 1873, elected the following officers:
President-Clemens Vonnegut.
Secretary-Edward Mueller.
Treasurer-William Haueisen.
Bookkeeper-Jacob Metzger.
Trustees-Hermann Lieber, L. Lang, W. Kothe, Theodore Meyer and Henry Schnull.
It appears that the custodian and collector of dues for the school absconded with collections amounting to $189.26, as reported at the meeting October 1, 1873.
In accordance with a resolution of the annual meeting there were three com- mittees, made up of the officers and trustees, to be appointed by the president; so in the early fall of 1873 Messrs. teachers Lehnert, Knodel, Gramlich and Pingpank offered to conduct a Sunday-school, and did so for a while, but there was a decided laxity in attendance and the school did not last long.
At the meeting of October 14, 1873, Mr. Vonnegut, the president of the Schulverein and of the Vorstand, reported the appointment of the following com- mittees :
Finanz-Committee - Hermann Lieber, Will Haueisen and Edward Muel- ler. Unterrichts-Committee - William Kothe, Clemens Vonnegut and L. Lang. Bau-Committee-Theodore Meyer, Henry Schnull and Jacob Metzger.
On October 22, 1873, the finance committee reported that a number of per- sons were delinquent in the payment of their subscriptions for the Real-Schulfund. Mr. James B. Lizius was given permission to use one of the rooms of the school for classes in "Hoeherem Zeichnen, Geometrie, Chemie," etc., on Sundays. The author recalls having attended lectures by Mr. Lizius for several sessions.
On October 29, 1873, Mr. Wm. Haueisen and Mr. Wm. Kothe were instructed to look after certain delinquent members.
On November 12, 1873, it was decided to have a fair for the benefit of the school, and Messrs. Schnull, Vonnegut and Ed. Mueller were appointed a committee on arrangements.
On November 26, Messrs. Tschentscher, Theodore Mayer, Louis Lang and Ed- ward Mueller were appointed a committee to arrange a Weihnachtsfeier.
Mr. Jacob Metzger presented the school the sum of his salary as Buchhalter for three years, amounting to $150.00.
At the February, 1874, meeting of the Vorstand (no date given) Mr. Adolph Metzner was appointed to act as treasurer in place of Mr. Haueisen, who had gone to Europe. It appears that during January a "Feier des 15jaehrigen Bestehens der Schule" was held. Mr. Dingeldey replied by letter to the invitation extended to him to attend the "Feier."
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Women Who Aided the School
AMALIE SCHELLSCHMIDT RECKER.
LENA KUNZ RECKER.
CAROLINE FIEBER SCHMIDT.
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Women Who Aided the School
MARGARET ROEDER SCHULMEYER.
JULIA WINTERWERDER BOHN.
ANNA MUELLER HAHN.
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Pfingstmontag, May 25, 1874. At the meeting of the Vorstand on May 6 it was resolved to postpone the picnic a week on account of the cool weather. On May 13 it was decided to hold the picnic in Schurmann's Grove on "Indiana avenue," near White river. In those days Indiana avenue did not extend beyond Fall Creek bridge, but at times the Crawfordsville road, which began at the terminus of In- diana avenue, was called by the latter name.
On May 20, 1874, Mr. Knodel resigned as teacher, explaining that he intend- ed to take over the business affairs of his mother-in-law.
On June 17, 1874, the Vorstand appointed Paul Berwig as a successor to Mr. Knodel, resigned.
Mr. Berwig's advent into the school was not mentioned in the minutes. On September 16, 1874, the minutes speak of letting teacher Achilles have a room in the school for a Sunday class, which was granted. There does not appear any reference to Mr. Achilles' appointment except this application, with others, on June 17, 1874.
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