USA > Maryland > Annual report of the Society for the History of the Germans in Maryland, 1st-6th, Vol. 1-6 > Part 7
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"Wir bekamen auch verschiedene Besuche von einem andern Prediger, Herrn F. Hornel, einem Schweden von Geburt. Er hatte ehedem der schwedischen Gemeinde vorgestanden, nunmehr aber der teutschen Gemeinde in York Town, allwo sie mit ihm missvergnügt waren, denn er sprach nicht rein deutsch, waren daher seine Predigten nicht sehr angenehm und verständlich. Uebrigens war er ein sehr harter Lutheraner nach jedem Punkt der augspurgischen Confession."
"Zwischen 1763 und 64 hielt sich der Herr P. Hartwig den ganzen Winter bei uns auf, und zeigte uns unter anderm, dass er auch in der englischen Sprache wohl versirt wäre, indem er einige male englisch predigte, hatte auch viele englische Zuhörer, aber man konnte gleich merken, dass er ein Teutscher war, und so gut er es auch zu machen suchte, so war doch das Shibboleth vorhanden."
"Im Jahre 1765 kam Herr Pastor Kirchner wieder von Pensil- vanien zurück und kaufte sich in den Barrens ein Stück Land, nahm unsere Gemeinde wieder unter seine Aufsicht und entschloss sich dann, gänzlich bei uns zu bleiben. Wir willigten ein, und da er nunmehr alle Sonntage predigte, machten wir ihn ein Sa- larium aus von £50 jährlich, gewisslich wenig genug vor einen Seelsorger, der oft sein Brod in Sorgen ass. Er war arm, was ihn schüchtern machte; er war aber durchaus redlich und verrichtete sein Amt mit Würde und ungeheuchelt, wie es einem Prediger zukommt. Und obwohl arm, war er doch sehr strict in der Be- obachtung seiner Pflicht und bestrafte ohne Scheu die Laster, die
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ihm zu wissen kamen, was ihm, statt Feinde zu machen, ein be- sonderes Ansehen gab bei denen, welche von seiner Redlichkeit überzeugt waren."
"Wir hatten nunmehro eine Kirche und einen eigenen Pre- diger, es war also nöthig, auch eine gehörig organisirte Gemeinde herzustellen. Wir hatten zwar bis dato alle Sachen sehr ordent- lich verrichtet, die mehresten Arbeiten durch den Mstr. Wörsch- ler, dem wir wegen des Kirchenbanes ein paar Aelteste und Vor- steher żugefüget."
"Der Herr Past. Kirchner urtheilte es nun nöthig zu sein, dass wir bestimmte Regeln abfassten und eine gehörige Kirchen- ordnung einführten. Diese Kirchenordnung in fünfzehn Artikeln hat er selbst am Ende dieses Buches eingetragen und ist dieselbe von der ganzen Gemeinde eigenhändig unterschrieben."
Aus diesen Unterschriften ergibt sich, dass die Gemeinde da- mals 35 Mitglieder zählte, wie folgt:
Carl Wiesenthal Johannes Schrand
Nicolans Heimer
Georg E. Lindenberger
Wilhel Rauch
Mathäs Brechtle
Christian Diel
Peter Strinbock
Joh. Georg Herrmannn
Wilhelm Haekel Friedrich Kirst
Williehn Schwarz
Wilh. Loble
Jacob Brown
Johannes Hermann
Johannes Schrimm Sam. M. Dent
Feydel Rock
Philipp Littig Tobias Renner
Ludwig Werdenberger
Andreas Rothang
Joseph Miller
Moritz Wörschler
Heinrich Blechroth
Johannes Breitenbach
Samnel Messer Smith
Johannes IIahn
Engelhardt Jaiser
Johannes Fürst
Friedrich Kolil
Peter Trombohr . Jörg Löble.
Mich. Eltrerbach
Jörg Fass
Die Verfassung ist datirt vom 10ten Juni 1769, führt den Titel: "Kirchen - Verfassung vor die Evangelisch-Lutherische Ge- meinde in Baltimoretown" und gibt in 15 Artikeln Bestimmungen über Zweck der Gemeinde, Pflichten der Mitglieder, der Beamten, des Predigers, über Erwählung, Dienstzeit und Charakter der Be- amten, über Erhaltung der Eintracht und Wiederherstellung des Friedens bei Zwistigkeiten, über Kirchengeld und Beerdigungs- kosten, über die Führung der Kirchenregister, über die Rechte der Mitglieder, Verlust derselben und Aehnliches. Die ersten Aeltesten, welche nach dieser Verfassung gewählt wurden, waren Geo. Lindenberger, Dr. C. W. Wiesenthal, Joh. Schrimm, Wm. Hackel, Wm. Loeble und Moritz Wörschler, und die ersten Vor- steher Jacob Brown und Friedrich Kohl.
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" Bereits zu dieser Zeit war es unsere ernstliche Neigung, unser Schulwesen nachgerade auf einen guten Fuss zu bringen. Es bleibt eine unumstössliche Wahrheit, dass eine gute Schul- erziehung den Grund leget zu unserm künftigen Glück. Die Gemüther der Kinder werden dadurch zur Tugend und Gelehr- samkeit angeführt, welches sie geschickt macht, sich und der Welt nützlich zu sein. Aber wir waren noch zu jung für ein solches Unternehmen, indem es Menschen von Einsicht erfordert, die Wichtigkeit desselben zu erkennen, und welche überzeugt sind, dass dasjenige Geld, welches darauf verwendet wird, unendlichen Nutzen bringet. Weil nun die Umstände der meisten unserer Gemeindeglieder zu beschränkt waren, um davon viel zu ersparen, so brachte uns das auf ein Project, nämlich eine Lotterie zu for- miren, und da wir lange davon redeten, so ward durch den Mstr. Wörschler ein Plan entworfen. Wie aber Alles in der Welt, auch unsere besten Absichten, der Vereitelung unterworfen sind, so wurde auch diese, che wir sie in's Werk setzen konnten, vernichtet. Der Mstr. Wörschler kam in Gesellschaft mit Einigen der Re- formirten Gemeinde, denen er den Plan zeigte, und liess sich überreden, vor eine Linsensuppe ihnen solchen zukommen zu lassen. Die verloren keine Stunde, solchen in's Werk zu stellen, und waren so glücklich, eine beträchtliche Summe zu ihrem Kirchenwesen damit zu gewinnen. Für uns war es nun zu spät, wir mussten es also mit trockenem Munde ansehen und den Schaden verschmerzen."
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"Endlich brachte die Gemeinde so viel Geld zusammen, dass sie das Kirchenland nebst Interessen bezahlen konnte, und wur- den die Herren Geo. Lindenberger, C. Wiesenthal, M. Worschler, Joh. Schrimm, Wm. Hackel, Wm. Loeble und Jacob Eichelberger ernannt, diese Sache auf sich zu nehmen und in Ordnung zu bringen. Herr Lindenberger ubernahm die Einfordernng der unterschriebenen Gelder, Herr Wiesenthal die Ausfertigung des Kaufbriefs." - Mai 1771.
In diesen Kaufbrief wurden einige Bestimmungen auf- genominen, welche grosse Unzufriedenheit erregten, und für längere Zeit den Frieden in der Gemeinde storten. Es war namentlich die Klausel, die in dem Kaufbrief lautet wie folgt: Whereas it may happen that the children of the members of the
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said Congregation will in process of time become more perfect in the English tongue than in the German language, it is hereby covenanted and agreed, that whenever the majority of those mem- bers of said Congregation may deem it necessary, they may at any time introduce the English language in preaching, &c., still admitting the German tongue to be preached to those who do not understand the English.
Diese Klausel, ohne Zweifel von Dr. Wiesenthal veranlasst, erregte, wenn auch von Herrn Lindenberger genehmigt, den entschiedensten Widerspruch bei Andern, an ihrer Spitze Mstr. Wörschler, welche erklärten, "dass es eine teutsche Kirche sei und bleiben solle." Die Rechtfertigung des Dr. W., "dass unsere Kinder der Erfahrung gemäss das Englische leichter lern- ten und besser verstanden als das Deutsche, dass die Kirche um der Religion willen erbaut sei, dass die Fortpflanzung unserer Religion auf unsere Kinder und Nachkommen die Hauptaufgabe der Gemeinde ausmache, dass unter dem Vorwand, 'dies sei eine deutsch e Kirche,' der Fall eintreten könne, dass unsere Kinder und Nachkommen, die zu ihrer Erbauung der englischen. Sprache bedürften, keine Befriedigung finden könnten, so lange noch 10 Dentche zur Gemeinde gehörten und Widerspruch ein- legten und dgl.", fand unter den Gegnern keinen Anklang. Man hielt an der Beschuldigung fest, die beiden Herren wollten die deutsche Sprache aus der Kirche verdrängen, man wies auf Bei- spiele hin, welche dem Verdacht zur Bestätigung dienten, auf deutsche Kirchen in Philadelphia, Lancaster, Yorktown, welche man in englische verwandelt, kurz, man brachte die beiden Herren so weit, dass sie ihr Amt als Aelteste der Gemeinde nieder zu legen beschlossen.
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Mittlerweile trat eine nene Verlegenheit an die Gemeinde heran. "Da der Mstr. Harrison den Kirchenberg meistens abge- graben hatte, auch die Kirche selbst anfing banfällig zu werden, so kamen die meliresten Gemeindsglieder zusammen, und fanden es rathsam, das alte Gebäude niederzureissen, das Zimmerholz zu verkaufen, und ein backsteinernes Schulhaus aufzubauen, welches so lange als Kirche gebraucht werden könnte, bis der Anwachs der Gemeinde es erforderte, eine ordentliche Kirche zu erbauen. Ehe wir aber einen Anfang zum Ban machen konnten, hielten wir es für nöthig, gute Ordnung und Regiment unter uns herzu-
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stellen, zu wissen, welche Gemeindsglieder seien und nach dem Kauf brief Stimme haben, ihre Beiträge entrichten und Ordnung halten."
"Es wurde darum beschlossen, dass die sieben Männer, welchen das Kirchenland in "Trust" ist übermacht worden (fol- . gen die Namen, wie oben) nebst den zwei Vorstehern die alte Kirchenordnung revidiren und verbessern und dahin sehen soll- ten, dass dieselbe gehandthabt werde, nachdem sie von den Ge- meindsgliedern durch Unterschrift genehmigt worden."
"Und um dem obbemeldeten Streit eine Endschaft zu machen, haben wir unterschriebene Aelteste und Vorsteher der Gemeinde pflichtgemäss die Sache völlig erkundigt, und finden nicht die geringste Ursache, die Herren Geo. Lindenberger nnd C. Wiesen- thal mit obigen Beschuldigungen zu beladen, sondern sprechen selbige nach unserm Gewissen hievon völlig frei."
JOHANNES SCHRIMM, WILHELM HECKEL, Aelteste. WILHELM LÖBLE,
FRIEDRICH KOHL,
JACOB BROWN,
Vorsteher.
Am 23. Mertz 1772.
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Hier tritt in dem Bericht eine Unterbrechung ein. Es wird nicht gemeldet, wann das neue backsteinerne Ilans in Angriff · genommen, noch wann es vollendet, noch wo es errichtet worden ist. Es lässt sich indess mit ziemlicher Gewissheit annehmen, dass der Bau noch während des Pastorats des Herrn Kirchner zustande kam, und zwar an einer Stelle, die hinreichend bekannt und auf dem beigefügten Plane verzeichnet ist. Das Hänschen stand an der Südseite der Fishstr., zwischen Bridge-, jetzt Gay-, und Back-, jetzt Hollidaystr., und nahm einen Theil des Raumes ein, auf welchem die heutige Negerkirche steht.
Pastor Kirchner starb im Jahre 1773, ein würdiger Mann, dessen Hingang von der Gemeinde allgemein bedauert wurde. Noch in demselben Jahre wurde Pastor Johann Siegfr. Gerock zu seinem Nachfolger erwählt, und bald nach seinem Amtsantritt die verbesserte Kirchenordnung promulgirt und von 147 Mitglie- dern unterschrieben. Diese nene "Kirchen-Ordnung für die Evangelisch-Lutherische Gemeinde in Baltimore Town, MId.,"
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de dato 5. August 1773, enthält wesentlich nichts Neues ; sie gibt nähere Bestimmungen und Verschärfungen zu den bestehen- den Verordnungen und Verpflichtungen und ist ganz besonders auf Erhaltung des Friedens in der Gemeinde und gütliche Besei- tigung vorkommender Missverständnisse bedacht. Die Namen der Unterzeichneten sind :
Carl Fr. Wiesenthal
Christoph Rahorg Jacob Nusser
Wilhelm Löble
Daniel Bender
Martin Bandel
Moritz Wörschler
Adam Gantz
Dewalt Kremer
Georg Lindenberger
Leonhard Karg
Georg Dowig
Johannes Schrimm
Peter Frick
Martin Sommer
Jacob Brann Philipp Wohner
Heinrich Schultze
Jacob Eichelberger
Friedrich Wille
Martin Breitenbach
Lorens Steller
Andreas Hertzog
George Cole
Vitus Hartweg
Johannes Bock
ITeinrich Tuchhardt
Carl Gertz
Adam Kremmer
Andreas Erppolt
Joseph Miller
Johannes Beitenbach
John Cole
John Thile
Michael Krosh
Abram Franck
Gabriel Liwyn
Adam Bross
Andreas Schättli
Jörg Löble
Michel Hattinger
Michacl Schorr
Georg Gärtner
Gottfried Kohl
Conrad Baner
Joh. Leonhardt Jacobj
Nicholas Haller
Adam Breitemäler
Johannes Deleher
Friedrich Alter
Johann Roek
Philipp Grace
Christian Pauly
Joh. Gorg Eberhard
Carl August Kirst
Wilhelm Clauer
Joh. Georg Nieppert
Carl Gottlob Schwartz
Heinrich Ziegler
Leonhard Tassler
Hans Georg Dietman
Peter Schmidt
Andreas Knauer
Heinrich Augustin
Mathias Rauch
Johannes Beek
Valdin Schneider
Jacob Mayer
Philipp Harman
Jacob Schneider
Georg Frank
Wilhelm Bauer
Joh. Wilhelm Rauch
Georg Reinicker
Ileinrich Zimmerman
Joh. Friedrich Kies
Peter Littig
Michael Nüchterlein
Adam Rohrbach
Johannes Ilaan
Martin Bauer
Michel Hättinger
Matthäus Müller
Jacob Grünwald
Joh. Christoph Grundig
Michael Krebs
Friedrich Höflich
Johannes Machenheimer
Christi Bachmann
Friedrich Klein
Peter Machenheimer
Georg Reisinger
Johannes Staub
Christoph Wunder
Henry Doyel
Solomon Heims
Johannes Paul Philipp Bernhard
Philipp Doyel
Jacob Block Christian Meyers
Mich. Elterbach
Andreas Eckel
William Choplow
Daniel Barniz
Jacob Neumann
IIenry Wineman
Georg Thoel
Georg Leitner
George Levely
Michel Schreyack
Theobald Klein
Samuel Mayer
Christian Frölich
G. Th. Walekersdörfer
Johann Alter
Adam Clackner
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Johannes Schronck
Ludwig Stotz
Henry Harshman
Johannes Küffer
Jerg Reichli
Henry Gantz
John J. Myer
Jeremias Ehne
Michael Ernst
Heinrich Sinmund
William Rehberg
Andrew Block
Engelhard Yaiser Thomas Tool
R. Dunn
Johannes Leypold
Johannes Schwinsiger
Andreas Hoffman
Franz Friedrich Betz
Johannes Laner
Friedrich Shaffer
Erasmus Uhler
Bory Jentz
Joh. Martin Bandell
John Tinges
Johann Reiff
James Davidson
Jacob Dieter
Charles Snyder.
Für eine Reihe von Jahren fehlen alle Nachrichten über den weiteren Entwickelnngsgang der Gemeinde. Nur soviel erhielt aus Nebenumständen, dass das kleine Ilaus an der Fischstrasse, nach 12 Jahren den Bedürfnissen der rasch anwachsenden Ge- meinde nicht mehr genugte. Es wurde darum ein Anbau an das alte Gebäude beschlossen und ausgeführt, und dadurch der für kirchliche Zwecke nöthige Raum um mehr als doppelt ver- grössert. Ich erinnere mich noch recht wohl des schmucklosen Gebäudes, an welchem die Hinterwand das dem Alten hinzuge- fügte Stück sehr wohl erkennen liess. Auch die Orgel, für die Kirche in der Fischstrasse erbant, und später nach der neuen Kirche in der Gaystrasse versetzt, aber im Jahre 1840 durch Feuer zerstört, ist mir noch in lebendiger Erinnerung.
Als im Jahre 1785 die Kirche in der Fischstrasse eingeweiht wurde, traf es sich, dass ein junger Prediger, Past. J. Daniel Kurtz, sich besuchsweise in Baltimore Town befand. Eine Pre- digt, die er bei dieser Gelegenheit hielt, hatte die Folge, dass er noch in demselben Jahre zum zweiten Prediger und Gehilfen des Past. Gerock erwählt wurde, der wegen Altersswäche des Bei- standes bedürftig war.
Im April 1787 wurde bei Gelegenheit der Aeltesten- und Vorsteherwahl eine Art von Versöhnungsfest in der Gemeinde gefeiert. Missverständnisse, deren Ursprung und Wesen nur un- bestimmt angedeutet wird, hatten abermals den Frieden gestört, und wie es scheint, auch die beiden Prediger in ihr Netz ver- flochten. Es wurde darum ein „Solenner Tractat“ zur Versoh- nung und zur Wahrung der Eintracht und des Friedens am 3. April 1787 von den beiden Predigern Johann Siegfried Gerock und J. Daniel Kurtz und im Namen der Gemeinde von Carl Wiesenthal und Peter Frick unterzeichnet. Die Namen der bei
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dieser Gelegenheit erwählten Mitglieder des Kirchenvorstandes sind: Carl Wiesenthal, John Tinges, Jacob Brown, Peter Littig, Heinrich Gantz, Johann Breitenbach als Aelteste und C. Mayer und Georg Löble als Vorsteher.
Im Spätsommer des Jahres 1787 starb Past. Gerock und wurde auf dem mit No. 119 bezeichneten Stück des von Alex. Lawson gekauften Landes, südlich von der jetzigen Zionskirche beerdigt, wo noch eine Marmorplatte sein Andenken bewahrt. Eine andere Marmorplatte zur Seite derselben deckt das Grab des Past. Nikolaus Kurtz, Vaters von J. Daniel Kurtz, gestorben im Jahre 1794.
Nach Past. Gerocks Tod war Past. Daniel Kurtz für eine Reihe von 36 Jahren alleiniger Prediger der Gemeinde. Da un- terdessen die Zahl der Mitglieder sich stetig vermehrte und der bisherige Kirchenraum nicht mehr ausreichte, so kam allmälig der Plan zur Erbaunng einer neuen Kirche zur Reife. Am 15. Sept. 1806 erging darum an die Gemeinde ein Aufruf zur Steuer von Beitragen für diesen Zweck. Der Erfolg war die Zahl von 265 Namen, welche die Summe von. $12,559.60, zahlbar in 4 Terminen unterzeichneten. Die Namen sind in mehrfacher Beziehung interessant und bewahren die Erinnerung an Männer, welche in jenen Tagen, oder deren Nachkommen, welche noch heute eine anerkannte Stellung in der Gesellschaft einnehmen.
Der Bau der Kirche wurde unternommen auf dem mit No. 119 bezeichneten Grundstück und im Herbst des Jahres 1808 vollendet. Die Kosten mit Einschluss des Grundes betrugen $36,750.69. Die Dimensionen der Kirche sind 99 Fuss Länge, 75 Fuss Breite. Nach dem Brande im April 1840, der nichts als die Mauern übrig liess, erhielt die wiederhergestellte Kirche im Innern eine von der früheren verschiedene Einrichtung. Aber Grund und Fundament sind dieselben geblieben, und so mag die Kirche noch im Laufe dieses Jahres ihr 80. Geburtsfest feiern, nachdem ein paar Monate früher der Schreiber dieser Zeilen ein Aehnliches gethan.
Hier endet meine Aufgabe. Der Annalist hat mich ver- lassen ; vor mir sind leere Blätter, und in dem langen Zeitraum von 1808 bis 1835 herrscht theils Oede, theils Wirrsal, darans keine verlässliche, zur Mittheilung brauchbare Kunde geschöpft werden kann.
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Um indess einigermassen mit der Vergangenheit abzu- schliessen, mag ich erwähnen, dass im Jahre 1823 Pastor Johann Uhlhorn als 2. Prediger der Gemeinde neben Pastor D. Kurtz erwählt wurde, dass Pastor Kurtz im Jahre 1833 sein Amt nie- derlegte, nachdem er dasselbe für die Dauer von 46 Jahren ver- waltet hatte ; dass Pastor Uhlhorn, nun alleiniger Prediger der Zionsgemeinde, im Jahre 1834 starb, und mittlerweile bis zum September 1835 die Predigerstelle von den Pastoren Domeier und Haesbaert vertreten wurde. Im September 1835 hat mich die Zionsgemeinde zu ihrem Prediger erwählt, und ich nenne es eine Gnade, dass mir vergönnt ist, bis auf diese Stunde in ihrer Mitte zu weilen.
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Namen der Contribuenten zur Erbanung der neuen Kirche an Gay-Strasse (Zions-Kirche), vollendet im Jahre 1808.
Peter Frick
Joh. Ad. Knott
Jak. Glaser
Erasmus Uhler
Nick. Hoffmann
Martin Bauer
Georg Dowig
Pet. Bensen
Andr. Block
Heinrich Schröder
Ludw. Lambert
G. Cole
Repold und Waesche
Joh. Ileyl
Joh. Than
Friedrich Hammer
Jak. Hoffmann
Andr. Westrom
Friedrich König
Christian Stever
Daniel Rieber
Karl Bohn
Joh. Fischbach
Jak. Mollinger
Albert Seekamp
HI. A. Wilms
Heinr. Ziegler
Conrad Steineeker
Jak. Galleg
Joh. Ziegler
Christian Capito
Wendel Michael
Augustin Schutt
Johann Ries
Friedr. Kummer
HIeinr. Bauer Dan. Pauly
Philipp Horn
Karl Diehl
Heinr. Willey
James Zwisler
Phil. German, jun.
Maria Willey
Philipp Itzge
Peter Maurer
Friedr. Mann
Georg Steinceker Antonins Grovermanu
Wilhelmine Griepenkerl
Heinrich Keerl
G. Warner
Sophia Hoburg
Johann Leypold
Johann Allbright
Dan. Dieffendörfer
Pet. Arn. Karthans
Maria Allbright
Josua Howard
Conr. Schultz
Wilh. Krebs
Johann Rusk
Joh. Hauptmann
Mich. Warner
Joach. Rusk
Andr. Koch
Friedr. Eiselen
Joh. Keller
Johann Conrad
Ignat. Stever
Jak. Sehimmik
Joh. Machenheimer
Heinr. Nagel
Mich. Hattinger
Schultze, Consul von
Chr. Heinr. Augustinus
M. Elgert
Justus Hoppe
l'eter Wigant
Karl Formann
Will. Räborg
Conr. Schrot
Georg Daft
Salomon Heims
Nicol. Emich
Wittwe Phil. Schmith
Conrad Eiselin
(. Capito
Ehrenfried Nokler
Ludwig Brantz
Cath. Hoss
Dominik Frank
David Bixler
Ludwig Michael
Joli. Supper Ludw. Kandelhardt
Ang. Tegtmeyer
Joh. Friedr. Bensemann
Cath. Armstrong
Joh. Heinr. Ewaldt
Sam. Ford
Müller
Carsten Neuhaus
F. Wisotzky
Mrs. Bandel
August Schwatka Jak. Geissendörfer Ernst Fauth
Joh. Christ. Kaminsky Friedr. Haubert
Wilh. Eschberger
Heinrich Winter
Jak. Schott
C. Diederich Klocke
Joh. Stierly
Mathias Hermann
Adam Boss
Georg A Baursachs
Daniel Wagener
Joh. Friedr. Nix
.
Preussen G. Rohrbach
Joh. Peters Wittwe
Joh. Ilgenfitz
G. Kaylor
Matth. Hufnagel
Johann P. Strobel
Jul. Schneider
Peter Sauerwein
Eva Robison
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Brinsinger Heinrich Altvater Wilh. Schartel Joh. Steinbeek Johann Schönberger Joh. Friedr. Gebhardt Heinr. Hauptmann Christian Rindt Heinr. Rindt Abraham Knupp
Phil. Schwarzauer Carl Schröter Karl Morneweck
Friedr. Leypold Joh. Schrun Bernhard Struthoff David Friedrich Sabina Graff
G. Bandel Philipp Allbright C. Machenheimer Christine Delscher Mich. Kipplinger G. Pauly Elis. Schneider Cath. Claridge
Ludwig Reppert Friedrich Brauer
Georg Reppert Jakob Reppert
Michael Schorr
Joh. L. Alhausen
Aug. Zeumer
Jolı. Fusselbach
Wilh. Just. Alhausen Joh. Merfeld
Heinr. Dukehart
Joh. Lightner
Jak. Lubstine
Joh. Ilowser
Mich. Lightner
Joh. Mich. Dusch
Caspar F'ahs
Elis. Brown
Christoph Müller Georg Schnauber
Pet. Struburk
Valentin Drawbach
Friedr. C. Graf
Kath. Felly J. H. Säumenig Theobald Fauss
Georg Benner Phil. Jatler
Martin Sommer
Friedr. Prill
Hermann Niemeyer
IIeinr. Scheithaner
Jak. Miller Martin Kräber
Heinrich Schaumberg
Caspar Schmid
Friedr. Brendel
Joh. Theod. Kall
Joh. Steinforth Joh. Everson :
Labes & Co
Diedrich Wolf
Dan. Wallander
Friedr. Brock
Wilhelm Keilholtz
Joh. M. Rudenstem
II. H. Häckemann.
J. C. Rau
Wilh. Warner
C. F. Kalkmanı
Joh. Mattais
Elis. Barney
II. IIeidelbaclı
Joseph Schmid
Joh. Breitenbach
G. C. Müller
Heinr. Fonse
Christian Meyers
F. W. Brune
Andr. Glock
G. Lightner
Dietrich Herold
Jak. Diel
Jakob Seitz G Neippert
Christ. Weisshampel
Benj. Henning
G. Ackermann
Joh. Wiggard Cath. Hildebrand
Herm. Fricke
Jakob Mödinger
Karl G. Börstler
Valentin Delseher
Friedr. Grebe
Ludw. Tegtmeyer
Conrad Reili
David Horn
Phil. Ackermann
Joh. Dobler
Jakob Small
Valentin Waggener
Conr. Grafe
Wright & Price
Nikol. Link
Pat. Amigh.
1
Dorethea Forleng Joh. Keller
Salomon Aulberts
Bernh. Weber D. Gister Jak. Eberhardt Joh. Fischbach Christian Horn Jak. Bayfeld Phil. Myers
Cath. Milteberger
Joh. Knodt
Cath. Pechin
Karl F. Meyer
Jak. Horn
Caspar Weber
Christian Mayer
Simon Becker
Friedr. Crafft
Zachar. Tensfeld
Heinr. Bockle
Joh. Hanauer
Christian Kaufmann
Thom. Henning
Dorothea Bayley
THIRD ANNUAL REPORT
OF THE
SOCIETY FOR THE - ISTORY OF THE GERMANS
IN
MARYLAND.
1888-1889.
1
THEO. KROH & SONS, PRINTERS, BALTIMORE.
EXTRACT OF
THIRD ANNUAL REPORT OF THE SECRETARY OF THE
Society for the History & Germans in Maryland,
AND
LIST OF MEMBERS.
T HE Society for the History of the Germans in Maryland closes its third year of existence with the names of 77 active and 6 corresponding members on its list. There were added during the present year eleven active mem- bers. During the same time the names of four members were, for sufficient reasons, dropped from the list ; two moved beyond the boundaries of the State, five resigned and two others, viz. : Dr. E. Bessels and the lamented Wm. Knabe were removed by death.
Mr. Thos. Keerl, the only corresponding member elected during the year, died soon after his election.
The collection of valuable historical papers and books was in- creased by the following donations :
1. A copy of the "Federal Gazette", issued at Frederick, Md., on February 5th, 1800, by Prof. Chas. F. Raddatz.
2. "A Historical Sketch of the Pennsylvania Germans", by II. L. Fischer.
3. "The Beginning of German Emigration to America", by Dr. P. D. Fischer, of Berlin.
4. " Europäer in America vor Columbus."
All of the above from Rev. Dr. J. G. Morris.
5. "Text-book of the Sangerfest held in Baltimore in 1859."
6. "Programm of the Steuben Fair."
A 5553
·
4 --
7. A volume of poems by Standenmiller. All of these from Mr. L. P. Hennighausen.
S. "Die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, by Prof. Fr. von Raumer", donated by Rev. Il. Scheib.
The Society purchased :
1. "Ilistory of Baltimore."
2. "Life of J. Conrad Weiser."
THERE WERE PUBLISHED
during the year and distributed among the members and sister- societies :
1. A Memorial of the late Christian As, Sr., in a neat book form of twenty-eight pages.
2. Annual Report, articles on Jonathan Hagar, by Mr. Basil Sollers; The Redemptioners and the German Society, by Mr. L. P. Hennighansen ; The Zion Church of the City of Baltimore, by Rev. H. Scheib, covering seventy-five pages of printed matter.
Both documents met with much favor not only on the part of the members, but were sought after by special requests from some of the foremost Historical Societies in our Country.
The Society held during the year
NINE REGULAR MEETINGS,
mindful of its motto: "Ohne Hast, Ohne Rast."
ARTICLES READ.
In the March meeting Col. von Stamp honored the Society with the reading of an original article, concerning "The Sieben-Tager Colony in Franklin Co., Pa." This paper, by the courtesy of its author, has become the property of the Society and will no doubt be considered of sufficient import by the Executive Committee to entitle it for publication.
Prof. O. Seidensticker of the University of Pennsylvania, the author of a number of volumes treating of the history of the Germans in America, attended, upon special invitation on the
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part of the Society, our June meeting and delivered a most in- teresting and instructive address. (For synopsis of above address see pages 9-17.)
Mr. Louis P. Hennighausen furnished two valuable articles, one entitled : "The Revolt of the Germans against the Govern- ment of Maryland in the Colonial Period of 1730-38"; the other: "Johann Lederer's Book of Travels in Virginia, North and South Carolinas and Georgia in 1669-1670." Both these papers have by request been placed among our archives.
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